In seinem Gedicht "Morgengrauen" (Amanecer) spaziert Borges, mit philosophischen Gedanken beschäftigt, in den frühen Morgenstunden durch die Stadt. In einem Augenblick bekommt der Sonnenaufgang
für ihn eine ganz andere Dimension, dem üblichen romantischen Klischee völlig entgegengesetzt.
Wenn die Dinge substanzlos sind
und diese vielfältige Stadt Buenos Aires,
in ihrer Kompliziertheit einer Armee vergleichbar,
nichts weiter ist als ein Traum
der in gemeinsamer Magie den Seelen gelingt,
dann gibt es einen Augenblick
wo ihr Sein in gewaltsamer Gefahr ist,
und das ist das Erschauern im Augenblick des
Morgens, wenn es nur wenige sind welche die Welt erträumen,
Auch wenn sich auf dem Bild nicht die argentinische Hauptstadt sondern Düsseldorf befindet und das Foto in der Abend- und nicht in der Morgendämmerung gemacht wurde, so läßt sich vielleicht doch
der Lichtstrahl aus dem Gedicht Borges´ fangen.
Das ganze Gedicht kann man hier lesen: "MORGENGRAUEN"
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Carola Flörsheim (Donnerstag, 23 Mai 2019 13:05)
Vor allem der Schluss ist Klasse und das Gefühl kenne ich gut